Dekortikation, Abszessspaltung im hinteren Mediastinum, Lungennaht, Thorakotomie rechts als Re-OP, Frau

Indikation:

Pleuraempyem, Abszess im hinteren Mediastinum bei ösophago-atrialer Fistel nach OP bei Thoraxmagen ex dom0
Z.n. VATS rechts, Abszessspaltung rechts 29.10.2024

Trotz der Abszessspaltung via VATS am 29.10.2024 und liegender Thoraxdrainage ist die Abszessformation im hinteren Mediastinum progredient. Somit ist die Indikation für eine Abszesspaltung via Thorakotomie gegeben.

Ausführlich habe ich heute mit dem Patienten in Begleitung der Ehefrau über die Befunde, Empfehlung der Tumorkonferenz, Indikation und Ablauf der Operation sowie perioperatives Komplikationsrisiko, Alternative Therapiemaßnahmen gesprochen. Dabei wurde insbesondere erörtert, dass das postoperative Komplikationsrisiko aufgrund eingeschränkter Mobilität erhöht ist. Der Patient hat danach dem Eingriff zugestimmt.


Operation:
Dekortikation, Abszessspaltung im hinteren Mediastinum, Übernähung der Lungenläsion via anterolaterale Thorakotomie rechts als Re-OP

Operatives Vorgehen:

In Rückenlage Intubationsnarkose mit Doppellumentubus. Nach der Seitenlagerung und bronchoskopischer Kontrolle der Tubuslage Abwaschen und Abdecken des Operationsfeldes.

Nun Wiedereröffnung und Erweiterung der ehemaligen OP-Narbe. Eröffnung des Thorax durch den 5. ICR.

Es zeigt sich Verwachsung im Pleuraraum. Mit Sauger und Fasszange wird der gekammerte Erguss im Pleuraraum gründlich geräumt. An der Lungenoberfläche, besonders im Unterlappen, hat sich Schwarte gebildet. Mit Pinzette und Stilchen kann man die Schwarte weitgehend abtragen. Im Verlauf wird die diaphragmale Seite des Unterlappens vom Zwerchfell mobilisiert. Dabei wurde viel infiziertes Gewebe ausgeräumt. Ebenfalls wurde Empyem im Recessus costodiaphragmaticus ausgeräumt. Mehrfache Spülung des Pleuraraumes mit Kochsalzlösung. Die rechte Lunge wird wieder belüftet. Dabei zeigt sich eine gute Ausdehnung der rechten Lunge nach der Dekortikation.

Im hinteren Mediastinum, in der paraösophagealen Region zeigt sich Perforation und Austritt der eitrigen Flüssigkeit bzw. Pus. Mit großer Umsicht wird die Pleura um die perforierten Stelle nach kaudal und kranial weiter eröffnet. Mit großer Sorgfalt wird die eitrige Flüssigkeit aus hinteren Mediastinum abgesaugt.

Ausgiebige Spülung mit Belüftungsprobe. Es folgen die Lungennähten (3-0 Vincryl) an Parenchymläsionen mit signifikanten Luftfiesteln in Blalock Technik.

Im Verlauf mehrfache Kontrolle auf Bluttrockenheit. Diese ist gegeben. Anlage zweier Thoraxdrainagen. Die rechte Lunge wird wieder ventiliert. Schichtweiser Wundverschluss in üblicher Weise mit resorbierbarem Material. Anlage steriler Verbände.

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